Sind gute Beziehungen Glücksache?

Gute Beziehungen

Sind gute Beziehungen reine Glücksache? Liegt es nur daran, ob man den „Richtigen“ findet? Keineswegs! Gute Beziehungen, die über viele Jahre halten, haben etwas mit Arbeit zu tun, auch wenn das vielleicht nicht alle gerne hören wollen.

Gute BeziehungenSehr häufig treffe ich in meiner Arbeit mit Paaren auf die Vorstellung, dass Beziehungen etwas sind, dass uns „passiert“.

Entweder man trifft auf den perfekten Partner oder die perfekte Partnerin und dann wird alles wie von allein richtig gut, oder man hat Pech und gerät immer an die Falschen. Deshalb ist dann die Beziehung schwierig und anstrengend.

Sind gute Beziehungen also reine Glücksache? Keineswegs! Gute Beziehungen haben etwas mit Arbeit zu tun, auch wenn Sie das vielleicht nicht so gerne hören wollen.

Sie „passieren“ uns nicht einfach, sondern wir sind ein Teil davon. Zusammen mit dem Beziehungspartner gestalten wir die Beziehung in jedem einzelnen Moment. Und das geschieht immer, ganz egal ob wir das bewusst tun oder eher unbewusst.

Wir gestalten Beziehung durch das, was wir in jedem einzelnen Moment tun, oder eben auch nicht tun. Alles hat am Ende einen Einfluss auf das Gelingen oder nicht gelingen der Beziehung.

Heißt das etwa, man kann mit jedem Menschen glücklich werden, weil alles nur an einem selbst liegt?

Nein, das bedeutet es nicht. Denn es reicht nicht, dass wir unseren eigenen Anteil der Verantwortung für das Gelingen der Beziehung übernehmen und bereit sind, dafür etwas zu tun- es ist genauso wichtig, dass der Andere diese Bereitschaft auch hat und seinen Teil der Verantwortung übernimmt. Allein ist es unmöglich, eine Beziehung zu gestalten, egal wie sehr Sie sich anstrengen. Sie brauchen Ihr Gegenüber dafür. Der Grund dafür liegt in den Gesetzmäßigkeiten von Beziehungen verborgen. Sie sind Interaktionen, Wechselwirkungen zwischen Menschen- keine Einbahnstraße.

Ich benutze gerne folgendes Bild für das Verständnis der Beziehungsdynamik: Stellen Sie sich eine Wippe vor. Die Wippbewegung, das auf und ab und die Bewegung und Freude, die dabei entstehen, stellen die Lebendigkeit der Beziehung dar. Diese Wippbewegung ist aber nur möglich, wenn beide mitspielen. Dazu müssen beide Ihre Position an jeweils einem Ende der Wippe einnehmen und eine Balance, also ein Gleichgewicht mit dem Partner finden.

Niemand kann alleine wippen, das geht nur zu zweit. Wenn Ihr Gegenüber absteigt oder blockiert und Sie mit den Beinen in der Luft baumeln lässt, dann ist Schluss mit lustig.

Bedeutet also, ja wir haben immer einen Anteil am Gelingen der Beziehung und wir brauchen einen Partner, der das auch so sieht. Allerdings können wir nur unseren eigenen Anteil ausfüllen und nicht den des Partners. Das reicht aber auch vollkommen, um die eigene Verantwortung zu übernehmen. Sie können das ganz einfach durch folgende Frage tun, wenn Sie merken, dass Ihnen etwas in Ihrer Beziehung fehlt oder nicht ganz rund läuft:

  • Das, was ich mir von meinem Partner wünsche, bin ich das auch selbst? Zu mir, zu anderen, in der Partnerschaft?

Wenn ich mehr Aufmerksamkeit brauche, dann ist es wichtig, dass ich mir selbst zuerst einmal genau diese Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, bevor ich es von anderen erwarte.

Anstatt zu warten, dass der Andere endlich mal irgendwas versucht, kann ich versuchen zuerst einmal selbst der ideale Partner sein- also das zu geben, was ich mir wünsche. Das beeinflusst den Partner indirekt und bringt oft eine neue Dynamik in Gang.

Noch mehr Beziehungstipps finden Sie auf meinem Blog  www.leben-lieben-lassen.de .

Und hier können Sie auch den Artikel als Podcast nachhören.

Herzlichst, Ihre Claudia Bechert


 

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Herzlichst, Ihre Claudia Bechert- Möckel

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Warum Beziehungen heute oft kurzlebiger sind

Beziehung Trennung

„Früher war alles besser“, hört man ältere Menschen manchmal sagen. „Da hat man geheiratet und ist bis ans Lebensende zusammen geblieben. Heute dagegen rennen die Menschen beim kleinsten Konflikt auseinander. Die sind doch gar nicht beziehungsfähig!“

Ist da was dran? Wieso sind Beziehungen heute viel kurzlebiger, Trennungen an der Tagesordnung? Artikel als Podcast hören

Beziehung Trennung
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Tatsächlich halten Ehen in Deutschland heute im Durchschnitt 14 Jahre. Etwa die Hälfte aller Ehen wird geschieden. Von den Ehen, die scheitern, scheitert wiederum eine Hälfte schon bis zum siebten Ehejahr. In diesen Ehen treten Beziehungskiller wie häufige Kritik, emotionale Abschottung und Verachtung des Partners auf. Der zweite Typ von Scheidungsehe hat diese Merkmale nicht. Diese zeichnen sich aber durch zunehmendes, gegenseitiges Desinteresse aus, ohne größeren Beziehungsstress. Dadurch lebt man sich nur schleichend auseinander. Solche Ehen halten typischerweise bis die Kinder aus dem Haus sind. Dann können die Partner nichts mehr miteinander anfangen und gehen getrennte Wege.

Man kann davon ausgehen, dass es diese Beziehungsschwierigkeiten auch schon zu Zeiten unserer Großeltern gegeben hat. Allerdings herrschten damals ganz andere Lebensumstände und gesellschaftliche Bedingungen. Menschen blieben viel häufiger aus Verpflichtung und Gewohnheit in bestehenden Beziehungen. Von Liebesglück kann dabei nicht immer die Rede sein.

Frauen zum Beispiel waren noch in der Generation häufig finanziell von Ihrem Mann abhängig. Die Ehe war früher viel mehr als heute auch eine Zweckgemeinschaft mit eindeutigen Rollen und Funktionen, die das Überleben der Familie sicherten. Das eigene Lebensglück dagegen stand oft hinten an. Man fügte sich in das, was war. Trennung war lange Zeit ein Tabu.

Heute dagegen ist Selbstbestimmung ein wichtiges Bedürfnis unserer Zeit. Wir wollen nicht nur leben, wir wollen glücklich sein. Die Ansprüche an uns und an  Beziehung sind gestiegen, manchmal auch übermäßig.

Menschen wollen aus Liebe zusammensein und aus Freiwilligkeit, nicht aus Gewohnheit oder finanziellen Zwängen. Natürlich hat auch die Gleichberechtigung zu einem ganz anderen Beziehungsmodell und zur zu einem Wechsel von Rollenbildern geführt.

Und ja, auch ich erlebe immer wieder Paare, die wenn vor Beziehungsschwierigkeiten lieber in eine neue Beziehung flüchten, weil dort ja dann alles besser wird. Nach der Verliebtheitsphase stehen diese Menschen dann wieder vor dem gleichen oder einem ähnlichen Beziehungsproblem. Es lohnt sich daher immer, sich erst einmal, sich mit seiner Beziehung und den eigenen Anteilen an dem Problem zu beschäftigen. Das kostet Mühe, aber es lohnt sich in den meisten Fällen. Auch professionelle Unterstützung kann da hilfreich sein, um herauszufinden, ob es einen Weg zurück zum anderen gibt.

Noch mehr Inspirationen zu Persönlichkeit und Beziehung finden Sie auf www.leben-lieben-lassen.de und dort können Sie natürlich auch diese Folge als Audioversion nachhören.


 

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